Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 011/2020 - 07.05.2020

Tag der Befreiung - Innehalten und Erinnern

Auch heute Aufstehen für Demokratie und gegen rechtsextremistisches Denken

Für den diesjährigen 8. Mai – 75 Jahre nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges hatten der Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Siegen-Wittgenstein und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes  – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) eine gemeinsame Veranstaltung auf dem Hermelsbacher Friedhof in Siegen geplant. Im Zuge der aktuellen Einschränkungen und Kontaktbeschränkungen hatten die Veranstalter vor einigen Wochen ihre weiteren Planungen eingestellt. Auch die alljährliche gemeinsam organisierte Gedenkstättenfahrt nach Buchenwald für den 5. April war auf Grund der Corona-Pandemie abgesagt worden.

DGB und Gewerkschaften werden jedoch auch ohne persönliche Präsenz an diesem 8. Mai der über 60 Millionen Opfer des verheerenden Krieges und der vielen sowjetischen Zwangsarbeiter gedenken. 

„Auch heute gilt es aufzustehen für Demokratie und gegen rechtsextremistisches Denken. Wir setzen uns dafür ein, dass der 8. Mai ein gesetzlicher Feiertag wird – ein Tag gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung jeglicher Form“, sagt der Vorsitzende des DGB-Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein, Ingo Degenhardt.

Die Holocaust-Überlebende Esther Bejarano hatte kürzlich in einem offenen Brief vorgeschlagen, den 8. Mai zum bundesweiten gesetzlichen Feiertag zu machen. 

Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften unterstützen den bundesweiten Aufruf „Nein zur Sprache der Gewalt, Ja zu einer Kultur des Friedens“. In dem Aufruf heißt es unter anderem: „75 Jahre nach Kriegsende ist der Frieden wieder bedroht. Vieles ist unsicher geworden, neue Gefahren sind hinzugekommen. Die schnell zusammengewachsene Welt zeigt neue Formen der Gewalt und Verletzlichkeit. Die soziale Spaltung wird tiefer, die vom Menschen gemachte Klimakrise, die Zerstörung der Ernährungsgrundlagen und der Kampf um Rohstoffe kommen hinzu. Auch die weltweite Ausweitung der Corona-Pandemie wird genutzt, autoritäre Strukturen zu schaffen und Ungleichheit zu zementieren. Nationalisten versuchen, die Unsicherheit für ihre miese Propaganda zu nutzen. Auch in Europa ist der Frieden brüchig.“

Für Ingo Degenhardt ist ein klares Bekenntnis für Frieden, Vernunft und Verständigung wichtig. „Gern hätten wir diesen so wichtigen Tag gemeinsam mit Vielen begangen. Wir werden nun im Stillen gedenken und wir sagen Nein zur Erhöhung von Militärausgaben. Und ein klares Ja zu Abrüstung, statt Aufrüstung“, so der Gewerkschafter.

 


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